Die Magie des Fliegens. Wie überwindet man die Flugangst?

Das Fliegen hat uns die Welt eröffnet – heute dauert eine Reise zwischen Kontinenten nur noch wenige Stunden. Es ist eine bequeme, schnelle und sichere Art zu reisen, ideal für Touristen und Geschäftsreisende. Fliegen fördert die Entwicklung, entspannt und erweitert den Horizont. Für manche ist es jedoch mit Angst verbunden, was die Umsetzung von Plänen erschweren kann. Wie kann man die Flugangst überwinden und jede Reise genießen? Lernen Sie bewährte Methoden für einen komfortablen Flug kennen.
Flugangst? Was kann die Ursache sein?Flugangst, die sogenannte Aviophobie, ist oft die Folge falscher Vorstellungen über die Funktionsweise von Flugzeugen und deren technische Möglichkeiten. Die Schwere der Symptome kann auch durch das Auftreten anderer Angstsyndrome verursacht werden, wie z. B. Klaustrophobie, die mit der Angst vor engen, geschlossenen Räumen oder Höhenangst einhergeht. Oft ist Angst auch eine Folge negativer Erfahrungen auf früheren Flügen, beispielsweise durch Turbulenzen – erklärt Dominika Wrońska, Psychologin mit Spezialisierung auf Angststörungen.
Es ist hervorzuheben, dass solche Ängste nicht ungewöhnlich sind – schließlich ist es die Erde, nicht der Himmel, die unsere natürliche Umgebung bildet. Sie betreffen oft vor allem Menschen, die noch nie mit dem Flugzeug gereist sind, und entstehen durch die sogenannte Angst vor dem Unbekannten, den Mangel an Kontrolle über die Situation und das eigene Schicksal in einer Gefahrensituation, was sich direkt in einem Sicherheitsgefühl niederschlägt. Glücklicherweise gibt es wirksame Methoden, mit diesen Ängsten umzugehen.
Während meiner Berufspraxis haben viele Menschen ihre Ängste erfolgreich überwunden und genießen heute das Fliegen. Wie kann man die Angst überwinden und das Fliegen genießen? Zunächst muss man die Ursache des Problems richtig diagnostizieren. Es lohnt sich, sich zu fragen, was wirklich Angst und Unbehagen verursacht – betont Expertin D. Wrońska.
Wenn ein Passagier Flugangst hat, sollte dies zunächst der Crew mitgeteilt werden, sobald er das Flugzeug betritt. Das Kabinenpersonal bemüht sich stets, die betroffene Person näher an sich zu bringen, sie mit besonderer Fürsorge und Unterstützung zu umgeben, sie zu stärken und zu beruhigen.
Die ersten Flugbegleiter, die in den 1930er Jahren an Bord von Flugzeugen erschienen, mussten zertifizierte Krankenpfleger sein. Heute ist eine solche Ausbildung für Kabinenpersonal nicht mehr erforderlich, aber das „Pflege-Gen“ ist für diesen Beruf unerlässlich. Es ist nichts, was man aus Büchern oder in einer einzigen Vorlesung lernen kann. Bei der Einstellung wird auf die Eignung des Kandidaten für die Arbeit an Bord eines Flugzeugs geachtet. Anschließend beginnt eine mehrwöchige Ausbildung. Dies ist ein Intensivkurs, der Standard- und Notfallverfahren, Crew Resource Management, Evakuierungsübungen im Flugzeugsimulator und im Schwimmbad, Themen des Passagierservices und vieles mehr umfasst. Jedes Besatzungsmitglied absolviert jährlich ein mehrtägiges regelmäßiges Training und einen Line Check, d. h. einen Testflug unter Aufsicht eines Fluglehrers. Dabei wird buchstäblich alles überprüft: von der Kenntnis der Verfahren und Ausrüstung bis hin zum Verhalten an Bord. Erst nach Bestehen des Line Checks ist eine Person für das nächste Jahr flugberechtigt – sagt Kajetan Gawarecki, medizinischer Ausbilder bei LOT Polish Airlines, erfahrener Krankenpfleger und akademischer Dozent.
Alle Kabinenbesatzungsmitglieder sind in Flugmedizin und fortgeschrittener Erster Hilfe für Notfälle geschult. Das Kabinenpersonal ignoriert niemals den schlechten Gesundheitszustand eines Passagiers, denn Kopfschmerzen im Flugzeug können ein Symptom für Hypoxie, Dehydration oder starken Stress sein. Die Crew muss wissen, wie sie helfen kann, fügt der Ausbilder hinzu.
Oft hilft schon etwas Wissen, die Angst vor Flugreisen zu überwinden. Wie viele Formalitäten müssen erledigt werden, bevor ein Flugzeug die Flugerlaubnis erhält? Wie entstehen Turbulenzen? Warum sind Flugzeugfenster abgerundet und dreilagig? Was lässt Flugzeuge fliegen? Ist Fliegen sicher?
Allein die Beantwortung dieser wenigen Fragen kann Ihre Perspektive völlig verändern. Sich mit Fakten, Statistiken und Expertenmeinungen vertraut zu machen, kann wahre Wunder bewirken. Es gibt viele Möglichkeiten – Filme, Bücher, wissenschaftliche Artikel und sogar Podcasts!
Erlernen Sie EntspannungstechnikenFür manche Menschen kann es auch sehr hilfreich sein, Entspannungstraining in ihren Alltag zu integrieren. Geeignete Übungen mit tiefen Atemtechniken, Visualisierung und der richtigen Muskelspannung, wie zum Beispiel Jacobsons Training oder das autogene Training von Schultz, können bei der Überwindung der Flugangst von unschätzbarem Wert sein. Sie können Entspannungstechniken auch anwenden und einfach Ihre Lieblingsaufnahmen mit an Bord nehmen. Während des Fluges lohnt es sich auch, Ihr Lieblingsbuch, einen spannenden Podcast oder bereits heruntergeladene Folgen von Reisedokumentationen dabei zu haben. All dies hilft, schlechte Gedanken abzulenken und sie auf eine ganz andere Bahn zu lenken.
Just Fly – Übung macht den MeisterDieses Sprichwort trifft auf fast alle Lebensbereiche zu. Je mehr Flüge man unternimmt, desto mehr wird jeder einzelne zu einer völlig normalen, vertrauten Aktivität. Nach einer Weile hinterlässt jedes potenziell verdächtige Geräusch, jedes unerwartete Zucken keinen so großen Eindruck mehr. Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit.
Verzichten Sie auf Stimulanzien und wählen Sie WasserViele Menschen nutzen Alkohol, um ihre Flugangst zu lindern. Leider verschwindet die Angst nach dem Trinken nicht – im Gegenteil – sie kann die Angst verstärken und zusätzlich die Beschwerden bei Druckschwankungen im Flugzeug verstärken. Erwähnenswert ist auch, dass Alkoholkonsum die Dehydration beschleunigt und die Müdigkeit verstärkt. Um auf sich selbst zu achten, ist es am besten, während des Fluges regelmäßig Wasser zu trinken. Schöne, hydratisierte Haut nach der Ankunft ist der beste Dank des Körpers.
Und wenn das alles nicht reicht? Scheuen Sie sich nicht, einen Spezialisten um Hilfe zu bittenWenn alle oben genannten Methoden nicht ausreichen, lohnt es sich, entsprechende Unterstützung zu suchen und die Angst unter Aufsicht eines Spezialisten zu überwinden.
Ich arbeite kognitiv und verhaltenstherapeutisch und empfehle, das Thema Flugangst schrittweise anzugehen: In einem Teil der Praxis besprechen wir das Problem, es gibt Imaginationstechniken und verschiedene Formen der Exposition, z. B. mit Simulatoren. „Es ist eine Überlegung wert “, sagt Dominika Wrońska. „Ich erinnere mich an einen Patienten, der beruflich regelmäßig nach Australien fliegen musste. Das war ziemlich stressig für ihn, deshalb suchte er professionelle Hilfe. Heute nutzt er die Fluggesellschaften viel ruhiger und selbstbewusster. Es gibt auch Patienten, die von der Angst zu großer Freude und Vergnügen am Reisen in der Luft übergegangen sind. Es ist wirklich möglich “, ist Psychologin D. Wrońska überzeugt.
Reisen mit dem Flugzeug bietet die Möglichkeit, neue Orte zu entdecken, andere Kulturen kennenzulernen und völlig neue Erfahrungen zu machen. Doch Flugangst kann Reisepläne nachhaltig durchkreuzen. Angesichts dieser Angst stellt sich die Frage: Was ist stärker: Ängste oder Träume? Die Überwindung der Angst erfordert harte Arbeit, aber mit vollem Einsatz ist es durchaus möglich, sich ins Fliegen zu verlieben.
Das Material entstand in Zusammenarbeit mit PLL LOT
Aktualisiert: 18.06.2025 18:00
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