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Neuer Pneumokokken-Impfstoff: Capvaxive ab Juli erhältlich

Neuer Pneumokokken-Impfstoff: Capvaxive ab Juli erhältlich
Neuer Pneumokokken-Impfstoff
Im Juli kommt ein weiterer Pneumokokken-Konjugatimpfstoff auf den Markt. Das 21-valente Präparat Capvaxive® von MSD soll Erwachsene gegen Pneumokokken-bedingte Erkrankungen schützen.

Capvaxive ab Juli erhältlich

Zur Impfung von Erwachsenen gegen Pneumokokken kommt ein weiterer Konjugatimpfstoff in den Handel. / © Getty Images/Luis Alvarez

Zur Impfung von Erwachsenen gegen Pneumokokken kommt ein weiterer Konjugatimpfstoff in den Handel. / © Getty Images/Luis Alvarez

Ab dem 1. Juli 2025 wird der neue 21-valente Pneumokokken-Polysaccharid-Konjugatimpfstoff Capvaxive® von MSD in Deutschland erhältlich sein. Capvaxive ist zur aktiven Immunisierung von Personen ab 18 Jahren zum Schutz vor invasiven Erkrankungen und Pneumonien zugelassen, die durch Streptococcus pneumoniae verursacht werden. Der Impfstoff deckt 21 Pneumokokken-Serotypen ab: 3, 6A, 7F, 8, 9N, 10A, 11A, 12F, 15A, 15C, 16F, 17F, 19A, 20A, 22F, 23A, 23B, 24F, 31, 33F und 35B.

Eine Dosis enthält laut Fachinformation jeweils 4 µg Polysaccharid aus den Bakterienkapsel der verschiedenen Serotypen, das an ein CRM197-Trägerprotein konjugiert ist. Das Trägerprotein ist eine nicht toxische Version des Diphtherietoxins und soll die Immunreaktion auf die Antigene verstärken. Weitere Bestandteile sind Natriumchlorid, Histidin, Polysorbat 20 (E 432) und Salzsäure (zur pH-Einstellung).

Capvaxive kommt als Fertigspritze mit einer farblosen, klaren bis opaleszierenden Injektionslösung in den Handel. Die Vakzine sollte intramuskulär injiziert werden, bevorzugt in den Deltamuskel des Oberarms. Eine Dosis ist zur Immunisierung ausreichend. Der Impfstoff ist kühlkettenpflichtig und sollte bei 2 bis 8 °C gelagert werden. Die Haltbarkeit beträgt zwei Jahre.

Grundlage der EU-Zulassung von Capvaxive sind sechs klinische Phase-III-Studien mit insgesamt 8369 Erwachsenen, von denen 5450 den Impfstoff erhielten. In jeder der Studien wurde die Immunogenität anhand der Serotyp-spezifischen Immunantworten einen Monat nach der Impfung beurteilt. Dabei wurden IgG-Konzentrationen und die sogenannte opsonophagozytische Aktivität (OPA) bestimmt. Letztere zeigt, wie gut funktionale Antikörper in der Lage sind, Pneumokokkken-Kapselpolysaccharide zu markieren, um sie zerstören zu lassen. Eine Vergleichsstudie mit einem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV20), mit dem Capvaxive zehn Serotypen teilt, zeigte eine Nichtunterlegenheit. Auch in einer Vergleichsstudie mit einem 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff (PPSV23) war Capvaxive nicht unterlegen.

Die häufigsten Nebenwirkungen nach einer Impfung mit Capvaxive waren Schmerzen an der Injektionsstelle (52,9 Prozent), Ermüdung/Fatigue (25,3 Prozent), Kopfschmerzen (17,7 Prozent) und Myalgie (10,4 Prozent). Die Nebenwirkungen waren mehrheitlich leicht oder mäßig ausgeprägt und von kurzer Dauer (bis zu drei Tage). Schwere Reaktionen, definiert als ein Ereignis, das normale Alltagsaktivitäten verhindert oder mit einer Größe von mehr als 10 cm, traten bei weniger als 1,0 Prozent der Geimpften auf.

Zur Anwendung von Capvaxive in der Schwangerschaft liegen keine Daten vor; tierexperimentelle Daten lassen aber keine schädlichen Effekte vermuten. Eine Impfung von Schwangeren sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der Nutzen die potenziellen Risiken für Mutter und Kind übersteigt. Ob der Impfstoff in die Muttermilch übergeht, ist nicht untersucht. Auch die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wurde bislang nicht untersucht.

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