Er galt als gesund: Ursache für plötzlichen Herzinfarkt


Omega-6-Fettsäuren, die bislang als herzgesund galten, sind bekanntermaßen in Pflanzen- und Samenölen reichlich vorhanden. Die Forscher fanden jedoch heraus, dass Omega-3-Fettsäuren, die allgemein als gesund gelten, ebenfalls den GlycA-Spiegel erhöhten. Professor Thomas Holland vom RUSH Institute for Healthy Aging in Chicago erklärte gegenüber Medical News Today, die Ergebnisse seien „unerwartet“ gewesen. „Die meisten Menschen denken, Omega-3-Fettsäuren würden das Immunsystem beruhigen“, sagte er. „Aber in dieser Studie wurden höhere Omega-3-Spiegel mit mehr Entzündungen in Verbindung gebracht.“

Professor Crick sagte, die Ergebnisse stellten die vereinfachende Ansicht in Frage, Omega-3-Fettsäuren seien entzündungshemmend und Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernd. „Eine bloße Erhöhung der Omega-3-Zufuhr reicht möglicherweise nicht aus, um Entzündungen zu reduzieren oder vor Herzerkrankungen zu schützen. Der Fokus muss auf dem Gleichgewicht dieser Fette liegen, um die Gesundheit zu verbessern“, sagte er. Die im International Journal of Epidemiology veröffentlichte Studie unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Auswirkungen von Fettsäuren auf die langfristige Gesundheit besser zu verstehen.

Andererseits rücken auch Samenöle wie Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl in den Fokus der Forschung. Es wird behauptet, dass diese Öle, die lange als vorteilhafte Alternative für die Herzgesundheit angepriesen wurden, mit Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, Diabetes und Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht werden könnten.

Professor Holland sagte: „Rund 6,3 Millionen Menschen in Großbritannien leiden unter hohem Cholesterinspiegel. Unbehandelt kann dies das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich erhöhen. Wir sollten die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass Samenöle dazu beitragen könnten.“

Laut Daten des britischen National Health Service (NHS) ist die Zahl der Todesfälle durch Herzerkrankungen bei Personen unter 75 Jahren seit den 1960er Jahren zwar zurückgegangen, doch die Zunahme von Risikofaktoren wie Fettleibigkeit und Bluthochdruck deutet auf einen erneuten Anstieg der Herzinfarkt- und Schlaganfallraten hin. Experten weisen darauf hin, dass die zunehmenden Fälle von Herzerkrankungen, insbesondere bei jungen Menschen, eine Überprüfung nicht nur des Lebensstils, sondern auch einiger stereotyper Vorstellungen über Ernährungsgewohnheiten erfordern.
ntv