Gesundheit. Vorbereitung der Haut auf die Sonne: UV-Strahlen, Selbstbräuner, Nahrungsergänzungsmittel... was sollten Sie beachten?

Laut einer BVA-Umfrage aus dem Jahr 2022, die im Auftrag des Nationalen Krebsinstituts durchgeführt wurde, haben die Franzosen immer noch viele falsche Vorstellungen über die Vorbereitung ihrer Haut auf die Sonne. Jeder Fünfte glaubt, dass die Einnahme von Kapseln das Sonnenbrandrisiko verringert, während 15 % Solarien für eine wirksame Methode zur Vorbereitung ihrer Haut halten.
Diese Zahlen offenbaren einen besorgniserregenden Mangel an Bewusstsein für die tatsächlichen Risiken, die mit bestimmten, als vorteilhaft dargestellten Praktiken verbunden sind.
UV-Kabinen: eine echte GefahrKünstliche Solarien stellen eine echte Gesundheitsgefahr dar. Diese Geräte verwenden Lampen, die ultraviolette Strahlen aussenden, und setzen die Haut einer besonders schädlichen Strahlung aus.
In diesen Kabinen gibt es zwei Arten von Lampen. Niederdrucklampen emittieren hauptsächlich UVA-Strahlen, während Hochdrucklampen mit einem Filter zur Wellenlängenauswahl ausgestattet sind. Ist dieser Filter defekt, entsteht ein Problem: Die Haut kann dann den gesundheitsschädlichen UVB- und UVC-Strahlen ausgesetzt sein.
Entgegen der landläufigen Meinung bereiten diese Kabinen die Haut nicht auf die Sonne vor. Im Gegenteil, sie setzen sie einem erhöhten Risiko für Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung aus. Wie die Verbraucherschutzkommission betont, „Eine 15-minütige Sitzung entspricht der gleichen Dauer der Exposition in der Mittagssonne an einem karibischen Strand ohne Sonnenschutz.“
Selbstbräuner sind eine sichere Alternative für einen gebräunten Teint. Diese Kosmetika wirken durch einen chemischen Prozess, der nur abgestorbene Hautzellen an der Hautoberfläche färbt, ohne die Melaninproduktion anzuregen.
Zwei große Bedenken gibt es jedoch: Diese Produkte färben die Haut lediglich. Sie bereiten sie zu keinem Zeitpunkt auf die Sonnenstrahlen vor (es sei denn, sie enthalten spezielle UV-Filter). Ein weiterer Nachteil, diesmal ästhetischer Natur: Sie können Mitesser im Gesicht sichtbar machen. Letztere bestehen aus abgestorbenen Zellen, die sich stärker verfärben.
Nahrungsergänzungsmittel: Unerfüllte VersprechenDer Markt für Nahrungsergänzungsmittel zur Bräunung erfreut sich wachsendem Erfolg, der durch attraktive Marketingkommunikation befeuert wird. Die wissenschaftliche Realität sieht jedoch ganz anders aus.
Eine Suche in wissenschaftlichen Datenbanken offenbart ein beunruhigendes Ergebnis: Es gibt nur sehr wenige fundierte Studien, die die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Produkte untersucht haben. Ob Kapseln, Cremes oder Öle, die als Bräunungsaktivatoren oder -beschleuniger angepriesen werden – wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit fehlen.
Inserm bestätigt: „Derzeit sind die verfügbaren Daten zu ihrer Wirksamkeit und Sicherheit sehr lückenhaft. Eine Entscheidung für ihren Einsatz fällt daher nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft schwer.“
Noch besorgniserregender ist, dass diese Produkte sogar Gesundheitsrisiken bergen könnten, ohne die versprochenen Vorteile zu bieten. „Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel auf Beta-Carotin-Basis erhöhen in hohen Dosen das Lungenkrebsrisiko für Raucher und Ex-Raucher (sowie für Menschen, die Asbest ausgesetzt sind)“, betont das französische Nationale Krebsinstitut (INCa).
Die wahre Vorbereitung auf die SonneDie beste Vorbereitung der Haut auf die Sonne ist eine allmähliche und angemessene Exposition, immer begleitet von einem geeigneten Sonnenschutz.
Ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, schützende Kleidung, eine Sonnenbrille und das Meiden der heißesten Stunden des Tages sind die einzigen wirklich wirksamen Maßnahmen, um die Sonne sicher genießen zu können.
Quelle: INCa, Inserm, Französische Gesellschaft für Dermatologie
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