Infektion durch Tigermücke: Das empfiehlt die Stiko beim Chikungunya-Virus

In Frankreich sind in den vergangenen Wochen mehrere Infektionen mit dem Chikungunya-Virus gemeldet worden. Zuletzt wurde ein Fall in im Elsass bekannt, nur etwa sechs Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt nun die Impfung für bestimmte Personengruppen: Reisende vor allem und Vertreter bestimmter Berufe.
Ziel der Impfempfehlung sei es, Erkrankungen sowie schwere oder tödliche Krankheitsverläufe durch eine Chikungunya-Infektion zu verhindern, schreibt das RKI in einer Mitteilung vom Donnerstag. Empfohlen wird die Impfung für Personen ab 12 Jahren, die in ein bekanntes Chikungunya-Ausbruchsgebiet reisen, einen Aufenthalt von mehr als vier Wochen oder mehrere Kurzzeitreisen dorthin planen.
Die Stiko rät zudem Menschen zu einer Immunisierung, die älter als 60 Jahre sind oder schwere Grunderkrankungen haben. Ebenso sollten Beschäftigte im Gesundheitswesen impfen lassen, die Kontakt zu Chikungunya-Viren haben.
„Zur Verfügung stehen zwei Impfstoffe – ein Totimpfstoff (Vimkunya) und ein Lebendimpfstoff (Ixchiq). Beide werden als Einmaldosis verabreicht“, schreibt das RKI unter anderem auf Instagram Allerdings: „Ixchiq wird nur für Personen im Alter von 12 bis 59 Jahren empfohlen und soll nicht bei Immunschwäche, in der Schwangerschaft oder Stillzeit eingesetzt werden.“
Lange gab es keinen Impfstoff gegen Chikungunya. Im vergangenen Jahr wurde dann in Deutschland das Präparat Ixchiq zugelassen, das allerdings bei älteren Menschen vereinzelt schwere Nebenwirkungen auslöste. Im Februar 2025 erhielt das Vakzin Vimkunya die Zulassung.
Nach Frankreich und Deutschland kommen laut RKI derzeit viele infizierte Reisende aus Ländern mit großen Chikungunya-Ausbrüchen zurück, vor allem aus Mauritius und dem französischen Überseegebiet La Réunion. In Deutschland wurden laut Bundesbehörte von April bis Juni bislang 75 Infektionen mit dem Virus registriert. Es handele sich ausschließlich um Reiserückkehrer, die sich in Mauritius, La Réunion und Sri Lanka aufgehalten hatten.
Chikungunya: Infektion durch MückenstichChikungunya wird durch die Tigermücke übertragen. Die Symptome treten drei bis sieben Tage nach einem Stich auf. Es treten hohes Fieber, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen auf. Weitere mögliche Beschwerden sind angeschwollene Gelenke, Hautausschlag und Müdigkeit. In einigen Fällen können die Gelenkschmerzen auch nach Abklingen des Fiebers noch über Monate oder Jahre andauern.
Chikungunya kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen, insbesondere bei älteren Menschen, Säuglingen und Personen mit Vorerkrankungen.
Berliner-zeitung