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Sie glauben, Sie vertragen kein Gluten? Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dies nicht stimmt.

Sie glauben, Sie vertragen kein Gluten? Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dies nicht stimmt.
In den meisten Fällen liegt das Problem nicht beim Gluten selbst. Foto: Unsplash

Glutenfreie Lebensmittel sind seit Jahren ein Hype. Von Sportlern bis zu Influencern schwören alle, dass glutenfreies Brot, Nudeln und Kekse der Schlüssel zu einem gesünderen Lebensstil sind. Doch eine neue Studie, die in The Lancet veröffentlicht wurde, stellt diesen Glauben in Frage.

Denn in den meisten Fällen liegt das Problem nicht am Gluten selbst.

Bei Menschen mit Zöliakie reagiert das Immunsystem stark auf Gluten. Dies führt zu Entzündungen und Schäden im Darm. Es gibt aber auch eine Gruppe von Menschen, die nach dem Verzehr von Brot oder Nudeln Bauchschmerzen, Blähungen oder Müdigkeit verspüren, obwohl sie weder an Zöliakie noch an einer Weizenallergie leiden. Diese Menschen werden oft als „glutensensitiv“ bezeichnet.

Australische Forscher verglichen 58 Studien zu diesem Thema. Ihr Fazit: Bei den meisten Menschen, die glauben, eine Glutenunverträglichkeit zu haben, liegt die Ursache wahrscheinlich woanders.

Ein wichtiges Ergebnis stammt aus der Forschung zu sogenannten FODMAPs: schwer verdaulichen Kohlenhydraten, die in Lebensmitteln wie Weizen, Zwiebeln und Knoblauch vorkommen. Menschen, die glaubten, glutenbedingte Probleme zu haben, zeigten deutlich weniger Symptome, wenn sie diese FODMAPs mieden – selbst nachdem sie wieder Gluten aßen.

Auch Erwartungen spielen eine große Rolle. In sogenannten Blindversuchen, bei denen die Teilnehmer nicht wussten, ob sie Gluten oder ein Placebo erhielten, verschwanden die Unterschiede in den Symptomen weitgehend. Manche Menschen erlebten sogar die gleichen Symptome wie unter einem Placebo, einfach weil sie erwarteten, sich schlecht zu fühlen. Dies zeigt die starke Verbindung zwischen Gehirn und Darm.

Dass sich viele Menschen nach dem Verzicht auf Gluten besser fühlen, könnte laut den Forschern auch andere Gründe haben. Wer Gluten meidet, isst oft weniger verarbeitete Produkte und dafür mehr Gemüse, Obst und Nüsse. Das ist schlichtweg gesünder. Zudem sorgt das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Essen zu haben, oft für innere Ruhe, was sich auch positiv auf die Verdauung auswirkt.

Der vollständige Verzicht auf Gluten ist jedoch nicht ohne Risiken. Glutenfreie Produkte sind im Durchschnitt 139 Prozent teurer, enthalten weniger Ballaststoffe und manchmal sogar weniger wichtige Nährstoffe. Darüber hinaus kann ein langfristiger Verzicht zu einer eingeschränkten Ernährung und Angst vor dem Essen führen.

Metro Holland

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