Wetterdienst widerlegt Behauptung: „In Spanien sind die Sommer immer heiß“

Immer wenn die spanische Wetteragentur Aemet oder eine Nachrichten-Website vor einer bevorstehenden Hitzewelle oder Rekordtemperaturen in Spanien warnt, gibt es im Internet unweigerlich eine Flut von Antworten, die sinngemäß lauten: „Im Sommer war es schon immer heiß.“

Dies ist natürlich wahr, sehr offensichtlich und in vielen Fällen eine ziemlich unaufrichtige Behauptung.

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Solche Bemerkungen werden immer wieder als Beweis gegen den Klimawandel angeführt (zusammen mit Behauptungen wie „Fake News“ und „Clickbait“). Und obwohl es natürlich stimmt, dass die Temperaturen in Spanien im Sommer höher sind und es im Laufe der Jahre immer wieder zu ungewöhnlichen Perioden und Hitzewellen gekommen ist, hat die spanische Wetteragentur nun gezeigt, dass diese Werte nie durchgehend das aktuelle Niveau erreicht haben, zumindest nicht seit Beginn der Aufzeichnungen.

Dies wurde von der staatlichen spanischen Wetteragentur Aemet in einem Social-Media-Beitrag bestätigt, in dem sie die Behauptungen anhand von Daten widerlegt.

Etwa ein Viertel der in den sozialen Medien an Aemet gerichteten Antworten und Nachrichten sind beleidigend, demütigend und drohend, wie aus Zahlen der Zeitschrift „Social Inclusion“ hervorgeht. Dies könnte erklären, warum die staatliche Organisation ihren Standpunkt nun im Internet kundtut.

In einem Beitrag auf X erklärte Aemet:

„Im Sommer war es immer heiß.“

Ja, aber es gibt keinen Präzedenzfall für einen so heißen Juni wie diesen. Schauen Sie sich einfach das Anomaliediagramm an.

Und das ist kein Einzelfall: Zwischen 2022 und 2024 gab es sieben Rekordmonate mit den meisten Temperaturen. Der letzte Rekordmonat für den kältesten Monat datiert aus dem Jahr 2005.

Anhand einer Grafik, die die Durchschnittstemperaturen in Spanien und die in den letzten Monaten aufgetretenen Schwankungen zeigt, zeigen die Daten von Aemet, dass es sich bei auftretenden Wetteranomalien in den meisten Fällen um höhere oder steigende Temperaturen handelt.

Nehmen wir zum Beispiel den Juni, der bereits jetzt ein Rekordmonat zu werden verspricht. Aemet lieferte weitere Daten für den Juni, die die Liste der Rekorde erweitern, insbesondere in Bezug auf extreme Wetterereignisse und Schwankungen. So brach Almería am 23. Juni beispielsweise sowohl den Höchst- als auch den Tiefsttemperaturrekord des Monats, nämlich 40,9 °C bzw. 27,1 °C.

Laut dem spanischen System zur täglichen Sterblichkeitsüberwachung (MoMo) starben vom 1. bis 21. Juni in Spanien 114 Menschen an hitzebedingten Ursachen. Das Jahr mit der höchsten hitzebedingten Sterberate war 2022 mit 339.

Mit dem nahenden Juli ist keine Änderung der Lage zu erwarten, warnt Aemet. Die Durchschnittstemperatur dürfte zwischen 23 und 24 Grad Celsius liegen (Durchschnitt der Höchst- und Tiefsttemperaturen), die Prognose geht jedoch von rund 30 Grad Celsius aus.