Donald Trump rät schwangeren Frauen von Paracetamol ab und verweist ohne Beweise auf ein Autismusrisiko bei ihren Kindern
„Nimm es nicht! Nimm es nicht!“ Donald Trump trug zwar keinen Laborkittel, verteilte am Montag, dem 22. September, aber mit der Gelassenheit eines Hausarztes seine Rezepte für Kindermedikamente. Der amerikanische Präsident riet insbesondere schwangeren Frauen von der Einnahme von Paracetamol ab, einem Produkt, das auf der anderen Seite des Atlantiks unter dem Namen Tylenol vertrieben wird. Ihm zufolge steht dieses Schmerzmittel im Zusammenhang mit der Zunahme von Autismusfällen weltweit und insbesondere in den USA. Er kritisierte außerdem Impfungen für Säuglinge.
Die Regierung stützt sich insbesondere auf eine im August in den USA veröffentlichte Studie, die von Teams des Mount Sinai unter der Leitung eines Harvard-Professors durchgeführt wurde. Die Studie äußert sich zwar weiterhin skeptisch hinsichtlich eines direkten Zusammenhangs, hebt jedoch Elemente hervor, die die Autoren dazu veranlassen, bei der Anwendung von Paracetamol bei Schwangeren zur Vorsicht zu mahnen. Zwei weitere Studien, die im Journal of the American Medical Association ( JAMA ) veröffentlicht wurden und von den meisten Experten aufgrund der größeren Kohorten favorisiert werden, widerlegen jeden Zusammenhang. Dennoch sind sich Ärzte bislang einig, dass das Medikament nach wie vor die beste Option zur Bekämpfung von Fieber und Schmerzen während der Schwangerschaft ist.
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lemonde