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Antibiotikaresistente Bakterien breiten sich rasant aus! In 11 Ländern Europas beobachtet

Antibiotikaresistente Bakterien breiten sich rasant aus! In 11 Ländern Europas beobachtet

Eine dänische Studie hat ergeben, dass sich ein neuer MRSA-Stamm in Europa ausbreitet. Der MRSA-Stamm kann bei Kindern schwere Infektionen verursachen und ist gegen herkömmliche Antibiotika resistent. Der neue Stamm wurde vor etwa zehn Jahren erstmals in den Niederlanden und Deutschland entdeckt und hat sich inzwischen in mindestens elf europäischen Ländern verbreitet.

Mehr als 100.000 Menschen starben 2019

MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere wenn es in den Körper eindringt. Laut Euronews stellt dieses Bakterium, das 2019 weltweit für über 100.000 Todesfälle verantwortlich war, aufgrund seiner sich entwickelnden Resistenz gegen Antibiotika eine große Bedrohung für die Gesundheitssysteme dar.

Forscher am Statens Serum Institut (SSI) in Dänemark hegten den Verdacht, dass ein neuer MRSA-Stamm im Umlauf sein könnte, nachdem im Sommer 2023 bei 32 Kindern und ihren Familienangehörigen Fälle von bakteriellen Geschwüren aufgetreten waren. Ein Jahr später kam es in einem anderen Teil des Landes zu einem ähnlichen Ausbruch.

Der MRSA-Experte Andreas Petersen, der die Untersuchung leitete, erklärte, dass es sich bei den fraglichen Bakterien um einen „Klon“ handele, der 2014 in Deutschland und den Niederlanden entdeckt wurde, und dass in verschiedenen Ländern Fälle mit ähnlichen genetischen Strukturen gefunden wurden.

Es verbreitet sich schnell unter Familienmitgliedern.

In der im Fachmagazin Eurosurveillance veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass der neue Stamm genetische Ähnlichkeiten mit einem anderen MRSA-Stamm aufweist, der Impetigo verursacht, eine hoch ansteckende Hautinfektion, die besonders häufig bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren auftritt. Diese Infektion äußert sich typischerweise in roten, platzenden Wunden um Nase und Mund und kann sich schnell unter Familienmitgliedern ausbreiten.

Impetigo, die üblicherweise mit der antibiotischen Salbe Fusidinsäure behandelt wird, ist gegen diesen MRSA-Stamm wirkungslos. Die Forscher stellten fest, dass dies die Ausbreitung der Bakterien fördert. „Wir glauben, dass die Virulenzgene sowie die Fusidinresistenz ebenfalls zum Erfolg dieses neuen Stammes beitragen“, sagte Petersen.

Es ist schwieriger geworden, die Kontrolle zu behalten

Experten betonten, dass MRSA nicht mehr nur auf Krankenhäuser beschränkt sei, sondern sich nun auch in der Bevölkerung ausbreite, was die Bekämpfung erschwere. Die Forscher betonten, dass es für Ärzte in Europa von entscheidender Bedeutung sei, zu wissen, ob dieser neue Stamm in ihrer Region nachgewiesen wurde.

Die neue Variante wurde in Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden und Großbritannien nachgewiesen. Berichten zufolge gaben allein diese elf Länder im Jahr 2022 rund 13,3 Milliarden Dollar für die Behandlung antibiotikaresistenter Infektionen aus.

Experten warnen, dass sich die Bakterien unbemerkt in andere Teile Europas ausbreiten könnten. Wird der MRSA-Ausbruch nicht eingedämmt, wird er in den nächsten 25 Jahren voraussichtlich den Tod von mehr als 39 Millionen Menschen weltweit verursachen.

SÖZCÜ

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