Unter Teenagern sind E-Rauchen, Psychopharmaka und Glücksspiel die häufigsten

Der Konsum rezeptfreier Psychopharmaka hat fast ein Rekordhoch erreicht und betraf im vergangenen Jahr 12 % der Schüler (16 % bei Mädchen und 7,5 % bei Jungen). Alkohol ist nach wie vor ein zentrales Element der Jugendsozialisation in Italien, während der Cannabiskonsum niedriger ist als in der Vergangenheit. Glücksspiel ist auf einem Allzeithoch: Fast 6 von 10 Jugendlichen haben es trotz des gesetzlichen Verbots für Minderjährige ausprobiert, und 11 % weisen ein Spielprofil auf, das als „risikobehaftet“ oder „problematisch“ bezeichnet werden kann. Zudem gibt es eine Abkehr von herkömmlichen Zigaretten hin zu nikotinhaltigen Geräten wie E-Zigaretten, die von 40 % der Schüler verwendet werden, und erhitzten Tabakprodukten. Die Gewohnheiten italienischer Jugendlicher ändern sich, und die Risiken werden neu definiert.
Diese Ergebnisse sind im Espad Italia 2024-Bericht „Unter der Oberfläche – Die neuen Herausforderungen der Adoleszenz: Risiken und Alltag“ zusammengefasst, der von Forschern des Instituts für Klinische Physiologie des Nationalen Forschungsrats (CNR-IFC) herausgegeben wurde und online verfügbar ist. Die Studie, die im Rahmen des Europäischen Schulerhebungsprojekts zu Alkohol und anderen Drogen durchgeführt wurde, umfasste eine repräsentative Stichprobe von 20.201 Gymnasiasten aus ganz Italien (im Alter von 15 bis 19 Jahren) und analysierte deren Konsum, Gewohnheiten und Risikoverhalten. Der Bericht verdeutlicht eine deutliche regionale Kluft.
Im Norden Italiens ist der Konsum rezeptfreier Psychopharmaka höher, insbesondere in Friaul-Julisch Venetien, der Lombardei und Venetien. In Mittelitalien ist der Konsum von Substanzen wie Kokain und Cannabis am höchsten, vor allem in Latium und Umbrien. Der Süden und die Inseln sind nach wie vor die Gebiete mit dem höchsten Anteil an täglichen Rauchern herkömmlicher Zigaretten. Sardinien zeichnet sich jedoch durch einen hohen Lebenszeitkonsum von Cannabis aus.
„Die Daten aus dem Jahr 2024“, erklärt Sabrina Molinaro, Forschungsleiterin am CNR-IFC und Koordinatorin der Studie, „zeigen uns eine sich rasch verändernde Adoleszenz. Wir beobachten keine Verringerung des Risikos, sondern eher eine Mutation. Der Konsum ‚traditioneller‘ illegaler Substanzen nimmt ab, doch neue Formen der Sucht, die mit Technologie und Produkten der nächsten Generation – von E-Zigaretten bis hin zu Online-Glücksspielen – verbunden sind, nehmen zu. Auch der Gebrauch psychotroper Medikamente als Form der Selbstmedikation zur Bewältigung von Angstzuständen und Stress nimmt zu. Dieses Bild erfordert eine Partnerschaft zwischen Wissenschaft, Schulen und Familien, um junge Menschen mit neuen, wichtigen Instrumenten auszustatten und die Präventionspolitik auf diese neuen Herausforderungen auszurichten.“
ansa