Tumoren, ein Test sagt im Voraus, wer nicht auf eine Chemotherapie anspricht

Ein Test, der eine Reihe von Tumormarkern kombiniert analysiert, kann Krebspatienten identifizieren, die wahrscheinlich nicht auf eine Chemotherapie ansprechen. Der Test wurde von Forschern des Centro Nacional de Investigaciones Oncológicas in Madrid gemeinsam mit Kollegen der Universität Cambridge und der Universitätsausgründung Tailor Bio entwickelt und in der Fachzeitschrift Nature Genetics vorgestellt.

„Chemotherapie ist für manche Patienten gut, aber nicht für alle wirksam. Zwischen 20 und 50 Prozent der Krebspatienten sprechen nicht auf diese Medikamente an“, sagt Studienkoordinator Geoff Macintyre. Forscher haben kürzlich Biomarker identifiziert, die auf chromosomale Instabilität hinweisen. Diese bei Krebs häufig auftretende Anomalie führt dazu, dass ganze Chromosomen oder Teile davon dupliziert sind, fehlen oder falsch zusammengesetzt sind. Sie fanden außerdem heraus, dass einige dieser Marker mit dem Ansprechen auf die Chemotherapie in Zusammenhang zu stehen scheinen.

In der neuen Studie konnte das Team das Vorhandensein dieser Marker bei 840 Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Krebsarten (Brust-, Prostata-, Eierstock- und Sarkomkrebs) nachweisen, die sich einer Chemotherapie unterzogen hatten, und sie mit der Wirksamkeit der Behandlung in Zusammenhang bringen. Patientinnen und Patienten mit positiven Markern hatten ein bis zu siebenfach höheres Risiko, nicht auf die Behandlung anzusprechen, selbst wenn keine anderen Risikoindikatoren vorlagen. „Wir konnten die Wirksamkeit unserer Resistenz-Biomarker für drei Chemotherapie-Arten nachweisen: Platinderivate, Taxane und Anthrazykline“, ergänzte Macintyre. Er geht davon aus, dass das Team an einer größeren Studie arbeitet, um die Entdeckung zu bestätigen und ihre mögliche Anwendung bei anderen Krebsarten zu prüfen.

Bei einem positiven Ergebnis, so das Fazit der Forscher, könne man einerseits denjenigen, die nicht von einer Chemotherapie profitieren, die Nebenwirkungen ersparen und andererseits diesen Patienten umgehend Behandlungen mit größeren Erfolgsaussichten zuführen.