Im Vaucluse der Schatten des Drogenhandels nach einer blutigen Ehe im Herzen des Luberon

Die hohen Metallschranken, die noch immer den Zugang zum Parkplatz des Gemeindehauses von Goult (Vaucluse) versperren, verhindern diesen eindrucksvollen Anblick nicht: In der Ferne das grüne Massiv des Petit Luberon, die am Hang liegenden Dörfer, die Weinberge und Olivenbäume, die Lavendelfelder; im Vordergrund die Einschusslöcher an der Fassade des Gemeindehauses, die Blutflecken auf der Treppe und den Pflastersteinen am Eingang, die Autowracks auf dem Asphalt. Auf einen Blick: Vaucluse in all seiner Pracht und in all seiner Gewalt.

In der Nacht vom Samstag, dem 21., auf Sonntag, den 22. Juni, übertönte das Geräusch von Schüssen für einige Sekunden das Zirpen der Zikaden – eine Szene im Tarantino-Stil am Ende einer Hochzeitsfeier, die in einem Horror endete. Am Samstag um 15 Uhr hatten Hakim und Chaïma (ihre Namen wurden geändert) das Jawort gegeben. Am Sonntag um 4 Uhr morgens wurde ihr Auto mit automatischen Waffen beschossen.

Der Saal des Goult hatte sich bereits geleert. Weniger als dreißig Gäste waren noch da, als das junge Paar in eine imposante Mercedes G-Klasse stieg, um das Gelände zu verlassen. Ein Golf fuhr auf den Parkplatz und versperrte den Weg. Vier vermummte Männer stiegen aus und eröffneten das Feuer. Chaïma, 27, wurde nahe der Halsschlagader getroffen und starb sofort. Hakim, 25, wurde durch mehrere Schüsse in den Oberkörper schwer verletzt. Der 13-jährige Neffe der Braut, der im Auto mitgefahren war, erlitt schwere Lungenverletzungen. Die Schwester des Bräutigams, leichter an der Schulter verletzt, saß im Nachbarwagen.

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